scobel - Zukunft gestalten
(3Sat, 17.11.2022)
scobel
Wenn nachfolgende Generationen eine Zukunft haben sollen, muss unserer Gesellschaft ein radikaler Wandel gelingen. Alle politischen Entscheidungen müssen konsequent ausgerichtet sein.
Die Welt verändert sich rasant. Krisen häufen sich, die Unsicherheit wächst. Wer sich fragt, wie wir leben wollen, sollte beantworten können, wie unser gegenwärtiges Leben und Entscheidungen, die wir heute treffen, im Rückblick, aus der Zukunft, erscheinen werden.
Auswirkungen von heute auf morgen
Um radikal zu prüfen, wie wir leben wollen, erscheint es sinnvoll, das gemeinsame Leben von der Perspektive der Vergänglichkeit aus zu betrachten. Wir produzieren täglich ein Überangebot von Schreckensszenarien, die nahelegen, dass es tiefgreifende Veränderungen geben wird und geben muss. Warum können wir diese Transformation nicht als Chance in einem positiven Sinne sehen? Etwa, dass weniger Verkehr und weniger Konsum vielleicht auch neue Möglichkeiten für Gesellschaft und Individuen bedeuten können? Die positiven Chancen transformativer Erfahrungen gilt es viel mehr in den Fokus zu nehmen, intensiver zu bedenken und zu kultivieren.
"scobel - Zukunft gestalten" will dazu anregen, Transformation neu zu sehen und die Option eines ganz anderen Lebens wahrzunehmen. Welche Rolle spielen dabei politische Entscheidungen? Wie kommen wir zu guten, zukunftsorientierten Richtungsänderungen, die eine Mehrheit mittragen würde?
Braucht es ein Umdenken in der Gesellschaft?
Gert Scobel diskutiert mit seinen Gästen über drängende Fragen, die unsere Zukunft betreffen: Was macht positive Erfahrungen von Sinnhaftigkeit aus? Welche Werte, welche Fähigkeiten, brauchen wir hier und jetzt, um Zukunft gut und tragfähig zu gestalten? Wie müssen Werte transformiert werden angesichts mächtiger Interessen, die den Status Quo erhalten wollen?
Könnte es nicht sein, dass wir, um radikalere Veränderungen zu ermöglichen, uns selbst anders sehen und uns immer wieder auch die eigene Vergänglichkeit vor Augen führen müssen? Was bedeutet das für jeden einzelnen im Sinne der individuellen Verantwortung? Wie müssen wir uns für eine Transformation der Gesellschaft stark machen? Welche Fähigkeiten können wir fördern, damit es gelingt, eine echte, positive Zukunft für all die Menschen zu gestalten, die uns selbst überleben werden?
Gäste:
Imke Woelk setzt sich als Architektin und Künstlerin mit der Neupositionierung des menschlichen Lebensraumes im Anthropozän auseinander. Sie entwickelt Bilder unserer zukünftigen Welt, in der Wohnen und Naturschutz vereinbart sind.
Stefan Brunnhuber beschäftigt sich mit gesellschaftlichen Transformationsprozessen. Der Ökonom und Psychiater ist Vollmitglied im Club of Rome, forscht als Professor für Psychologie und Nachhaltigkeit an der Hochschule Mittweida in Sachsen und leitet als Ärztlicher Direktor die Diakonie Klinik Zschadraß.
Frederic Hanusch erforscht als Politikwissenschaftler die Wechselwirkungen zwischen Demokratie und planetarem Wandel. Er ist Fellow des THE NEW INSTITUTE in Hamburg sowie Mitgründer und wissenschaftlicher Geschäftsführer des "Panel on Planetary Thinking" an der Universität Gießen.
https://www.3sat.de/wissen/scobel/scobel---zukunft-gestalten-100.html
2 years